Archvale
Grüne Wiesen, blauer Himmel, ein knuffiger Held mit Schwert, der den mit Hämmern und Lanzen bewaffneten Handlangern des Bösen gegenüber steht. Alles am Cover von Archvale schreit danach, von mir ignoriert zu werden. Aber wir haben ja den Game Pass und da kostet es ja nichts auch mal in Vertreter der Genre zu schauen, mit denen ich mir normalerweise nicht die Zeit vertreibe. Da wusste ich natürlich noch nicht, dass Archvale zwar aussieht wie ein klassisches zweidimensionales Rollenspiel, aber den einen oder anderen Twist bereithält, der diesen Titel zu einer kleinen Überraschung für mich macht.
Auf einer großen Karte, die Feld für Feld freigespielt und von Monstern gesäubert werden muss, kämpfe ich mich mit einem Arsenal an Waffen durch faulende Mutationen der Natur, das sich wirklich sehen lassen kann. Egal ob ich Bock auf Schwerter, Dolche, Morgensterne, Zauberstäbe oder sogar eine Wurmkanone habe: Archvale bietet gefühlt alles an. So spielt sich der Twinstick Shooter je nach Werkzeug etwas anders und dank der Gegner, die jedes Schlachtfeld mit Kugeln übersähen, macht es auch noch einen auf Bullet Hell. Und Hölle ist da nicht übertrieben. Da muss schon sehr gut ausgewichen, gedasht und gut gezielt werden, um heile zur nächsten Statue zu kommen. Die sind überall auf der Karte versteckt, frischen das eigenen Leben wieder auf und dienen sogar als Teleporter, um bereits entdeckte Teile der Welt erneut direkt besuchen zu können.
In Dörfern gibt es die obligatorischen Händler und einen Schmied, der die Waffen gegen Geld und eingesammelte Ressourcen auflevelt. Oder ich schmiede mir selbst eine neue Waffe am Amboss mit eben diesen Ressourcen. Alles möglich. In der Wildnis gefundene Truhen bietet obendrein auch noch neue Waffen oder verbessern meine Eigenschaften. Seltsame Relikte teleportieren mich ab und an in ein Minispiel, wo ich meine Ausweichfähigkeiten unter Beweis stellen muss.
Mein Highlight und der Grund, warum ich diesem Spiel endgültig verfallen bin: Das magische Buch mit leicht zielsuchenden Elementargeschossen. Gibt es für 150 Gold oder so im ersten Dorf und verbreitet feurigen Schrecken auf den Schlachtfeldern. Genau mein Ding.
Ich hoffe, die teilweise sehr knackigen Bosse sorgen nicht irgendwann dafür, dass ich dieses Spiel zur Seite legen muss. Bis es vielleicht soweit ist, geben ich und mein magisches Buch aber nicht auf. Dafür ist der Titel viel zu gut.
Update: Da ich mir den Weg durch die Welt von Archvale selbst aussuchen kann, konnte ich schwerere Bosse erst einmal ignorieren und habe mir mit kleineren Fischen die Ausrüstung für größere Herausforderungen zusammengespart. Das hat ziemlich gut geklappt und der finale Endgegner fiel gestern schlag Mitternacht nach acht Stunden Spielzeit. Ganz tolles Spiel!