Der König ist tot, es lebe Tot
Notiz Apps gibt es ja wie Sand am Meer. Und viele davon erfinden den Umgang mit Notizen neu, um eben genau aus diesem Wust herauszustechen und den Benutzern dann doch wieder ein Monats- oder Jahresabo wert zu sein. Der Ansatz, den Tot wagt, ist dabei so dermaßen anders, dass es erstmal etwas verrückt klingt: Diese Notizapp verwaltet genau sieben Notizblätter, unterstützt lediglich die Markdown Funktionen für Kursiv und Fett und kostet einmalig stolze 20 Euro.
Nachdem ich mich von meiner Fassungslosigkeit erholt habe, wurde mir allerdings schnell klar, dass ich zwar jeden Tag in meiner Notizapp stecke, dort aber nur eine Handvoll Vermerke wirklich pflege. Ich bin nämlich ein Listentyp. Ich liebe Listen und ich führe drei davon seit Jahren: Ein Medienlog, wo ich fertig geschaute Filme und Serienstaffeln festhalte. Eine Spieleliste, die Titel enthält, die ich durchgespielt habe und eine Bücherliste mit Werken die ich gelesen oder gehört habe. Alles chronologisch, damit ich am Ende des Jahres nochmal stöbern kann, was mir zum Beispiel besonders gut gefallen hat. Oder wenn ich mich frage, wo denn wieder die ganze kostbare Zeit hin ist.
Und mit sowas bin ich bei Tot ziemlich gut aufgehoben. Die übrigen Blätter nutze ich aktuell für Todos und Ideen und eins für klassische Notizen temporärer Art. Das minimalistische Design und die einfache Bedienung runden die Arbeit mit der Applikation ab. Es wird immer die zuletzt angesehene Notiz inklusive der Cursor Position beim Öffnen der App angezeigt und durch wischen nach links und rechts wechsele ich auf die anderen Seiten.
Nur eine Liste, die in meinem Leben eine ziemlich große Rolle spielt, lässt sich in Tot nicht umsetzen: Die Einkaufsliste, die ich mit meiner Familie gemeinsam pflege. Tot teilt den einmaligen Kauf der App zwar vorbildlich mit allen Personen innerhalb der Familienfreigabe und synchronisiert sich auf iOS und macOS auch tadellos über die iCloud. Eine Möglichkeit, ein Notizblatt via iCloud gemeinsam zu führen gibt es aber leider nicht.
Wenn das noch nachgerüstet wird, ist diese App für mich perfekt. So ist sie aber schon nah dran. Und weil monatliche Abos mehr und mehr zum Standard werden und sich das ganz schön läppert, bin ich auch mit dem einmaligen Preis sehr einverstanden. Ich dachte, ich teile das hier mal, denn ich war schon lange nicht mehr so begeistert von einer App, und die 20 Euro haben mir bisher auch noch nicht leid getan.