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Dracula (2019)

Bei Steven Moffat schreien medienkompetente Menschen ja gerne Sherlock und Dr. Who, für mich wird er aber immer für die Show stehen, die mich überhaupt wieder zurück zum Seriengucken gebracht hat: Coupling. Wenn ihr die noch nicht kennt, gebt ihr eine Chance.

Aber: Dracula, genau. Bei Moffats (und Marc Gattis) neuer Serie, die im typischen BBC Format auf drei Folgen zu je 90 Minuten angelegt ist, wird einmal mehr Nosferatu modern interpretiert, was irgendwann mal mit den Büchern von Anne Rice so richtig groß gemacht wurde und später dann in der Erotik- und Teenie-Ecke in eine Einbahnstraße steuerte. Zwischendurch hat mir das Thema nochmal viel Spaß mit Len Wisemans Film Underworld bereitet, bevor deren Folgefilme nur noch zu Sargnägeln für einen untoten, aber modrigen Franchise wurden.

Der Glücksfall für den Moffat und Gattis Dracula und der Grund, warum ich diese Serie sehr genossen habe, ist Claes Bang, der die namensgebende Titelrolle als herrlich arroganten und über Leichen gehenden Aristokraten mit krudem Humor und Hang zur Weltherrschaft spielt. Als ganz großartiges Arschloch also. Aber auch die anderen Interpretationen der Figuren aus Bram Stokers Romanvorlage sind toll besetzt und überzeugend gespielt.

Das letzte Kapitel polarisiert, aber wir schlagen uns hier auf die Seite der Begeisterten, auch wenn ich mir bei der Auflösung noch ein bisschen mehr Bumms und Überraschung gewünscht hätte. Wenns irgendwann weitergeht, sind wir jedenfalls wieder dabei.

#serie