Gangs of London
Da Gangs of London als Sky Produktion hierzulande exklusiv auch nur bei Sky läuft, warf ich meine Antipathie gegenüber dem Streamingdienst über den Haufen und klickte mir nach drei Jahren und langer Überlegung doch nochmal ein Monatsabo. Es hat sich leider wirklich nichts geändert.
Die App ist immer noch eine Zumutung und Gangs of London (wie auch ZeroZeroZero) wies zwar den für mich sehr wichtigen Originalton auf, hatte aber keinerlei Untertitel anzubieten. Auch nicht, wenn Kurdisch oder Albanisch gesprochen wurde, was so unglaublich dämlich ist, dass ich meinen Frust kaum in Worte fassen kann. Wir haben nach zwei Folgen aufgegeben, Sky gekündigt und die App ein für alle mal vom Apple TV gelöscht.
Glücklicherweise gab es über mein US-Konto bei iTunes die Möglichkeit ein Monatsabo bei AMC+ abzuschließen. Endlich konnten wir Gangs of London verstehen und genießen. Egal, was gerade gesprochen wurde. Aber: Bei AMC+ lief Gangs of London wöchentlich und war noch nicht fertig ausgestrahlt. Wir mussten also auch noch drei Wochen warten, bis wir endlich die letzte Episode und damit die Auflösung gucken konnten. Was für ein Aufriss.
Trotzdem hat es sich gelohnt. Gangs of London von Co-Autor Garreth Evans, der schon mit The Raid bewies, dass er ein Auge für Actionsequenzen hat, setzt hier echte Serienmaßstäbe. Egal, ob Nahkampf oder Feuergefecht, die Dynamik, Kinetik und Verspieltheit, die hier optisch an den Tag gelegt wird, ist wahnsinnig gut.
Die stellenweise extreme Gewaltdarstellung hätte ich zwar nicht gebraucht, das Setting im kriminellen Immobiliengeschäft Londons, das mir schon bei Guy Ritchies Rocknrolla sehr gut gefallen hat, schätze ich dafür umso mehr.
So gehört Gangs of London für mich zum Besten, was ich dieses Jahr gesehen habe und ich kann es von ganzem Herzen empfehlen. Nur ist es nicht ganz einfach, es legal zu gucken, wenn man Originalton haben möchte. Was 2020 echt kein Problem mehr sein sollte.