(ミ꒡ᆽ꒡ミ)

Mayday

Dieser Debütfilm der Regisseurin Karen Cinorre ist komplett unter meinem Radar hindurchgeflogen, was ein witziger Pun ist, den ich aber an dieser Stelle nicht erklären werde, weil ich nichts verraten möchte. Am Morgen des Sichtungstags habe ich dazu nämlich eine Headline bei Polygon gesehen, die mir den Haken der Neugier direkt durch die Wange gerammt hat:

Mayday feels like a woman’s answer to Zack Snyder’s Sucker Punch.

So treffend, wie diese Aussage ist, so hart kann sie auch Erwartungen platzen lassen. Soviel wage ich hier zu spoilern: Aufwendige computergenerierte Animationen und Spezialeffekte werden bei Mayday wenn, dann nur unauffällig eingesetzt. Erwartet also bitte kein Bombast Popcorn Kino mit Samurai, Zombies oder Drachen, wie Sucker Punch sie bietet.

Erwartet einen Film, der sehr ungewöhnlich mit dem Thema Gewalt gegen Frauen umgeht. Erwartet einen Film, der unkonventionell, überraschend und auch mal verrückt inszeniert ist. Mich hat diese seltsame Reise sehr beeindruckt und obwohl die Filme unterschiedlicher nicht sein könnten, hatte ich die ganze Zeit Roseanne Liangs Film Shadow in the Cloud im Kopf. Weil dort ebenfalls der Zweite Weltkrieg als Analogie für die Schwierigkeiten, mit denen viele Frauen im Alltag immer noch zu kämpfen haben, eingesetzt wird.

Während das Kino langsam aber merklich ein Stückchen diverser wird, erkenne ich, dass immer mehr Frauen auf den Regiestühlen der Produktionen sitzen, die mir besonders gut gefallen: First Cow, You Were Never Really here, Shadow in the Cloud fallen mir da neben Mayday auf Anhieb ein und es sind ganz sicher noch weit mehr. Das ist eine gute Entwicklung.

#film