(ミ꒡ᆽ꒡ミ)

Once Upon A Time in Hollywood

Gerüchteweise gibt es einen 20 Stunden langen Director's Cut von Quentin Tarantinos Film Once Upon a Time in Hollywood. Sein jetzt erschienenes Buch zeigt ganz gut, wie das funktionieren könnte. Denn der 400 Seiten lange Roman zum Film ist genau das: ein Director's Cut. Oder passender: eine Langfassung, die tiefer auf ihre Figuren eingeht, deren Vergangenheit beleuchtet und immer wieder weit in den Gossip des Sechzigerjahre Hollywood abschweift.

Tarantino lässt seine Figuren das erzählen, was er als Kind im Kino und im Fernsehen geliebt hat und was ihm die Legenden dieser Zeit, sicherlich hart romantisiert, bei einem Abend mit Alkohol erzählt haben, als er endlich selbst Teil von Hollywood war. So klingt es zumindest in der Widmung und genau so wirkt es auch. Ich kann mir richtig vorstellen, wie ein angetrunkener Robert Forster oder Bruce Dern in Plauderlaune mit leuchtenden Augen aus dem Nähkästchen erzählt und Tarantino alles wie ein Schwamm aufsaugt, um es später aus dem Gedächtnis heraus aufzuschreiben. Once Upon a Time in Hollywood war dann die Bühne für diese Geschichten, aber leider 16 Stunden zu kurz um alles zu erzählen.

Und auch wenn diese Ausschweifungen im Buch teilweise ausufernd erzählt werden und jedes Detail wie zum Beispiel Filmplakate dabei haarklein beschrieben wird, so dass ich angesichts des Informationsflusses auch mal auf Durchzug schalten musste, war das Gesamtwerk doch derart interessant, dass ich das Hörbuch an einem Wochenende durchgehört habe. Übrigens ganz hervorragend vorgetragen von Jennifer Jason Leigh.

Dieses Buch ist für mich eine echte Überraschung und ergänzt den eh schon tollen Film in meinen Augen perfekt. Kann ich nur empfehlen. Und ich muss jetzt dringend nochmal den Film anschauen. Und Rauchende Colts.

#buch