Sludge Life
Ich habe die letzten Tage mit Sludge Life auf der Nintendo Switch verbracht und habe, abgesehen von ein paar kniffligen Sprungpassagen, jede Minute dieser unkonventionellen Mischung aus Erkunden und Graffiti malen genossen. Das Spiel hält sich mit Informationen über den eigenen Sinn eher bedeckt, aber spätestens nach einer Stunde des Umherirren in dieser seltsamen, wirren Welt wird klar, was ein Ziel des Spiels sein könnte. Ich verrate nichts. Das hier bei der Entwicklung Drogen am Start waren, steht dann ebenfalls fest.
Der Schauplatz, eine bestreikte Chemieanlage, die stetig irgendein Gift in einen knietiefen See abgibt, der die gesamt Karte überschwemmt, könnte seltsamer nicht sein: Demotivierte Arbeiter, teilweise mit Tierköpfen, geben beim Ansprechen wirres Zeug von sich und zieren meinen Weg durch eine Betontristesse und Berge von Müll. Inmitten der Anlage thront über allem der verriegelte Verwaltungsturm. Warum ich hier bin, weiß ich nicht. Alles was ich weiß ist, dass ich an bestimmten Orten mein Tag, also ein Graffito, an die Wände sprühen kann.
Drei erspielte Enden später bin ich immer noch nicht schlauer, habe aber einen Haufen ziemlich stranger Dinge gesehen, Minispiele auf meinem virtuellen Notebook installiert (darunter das durchaus sehr gute Crypt Creeper) und den einen oder anderen Trip nach dem Konsum von blauen Pilzen erlebt. Unter dem Mantel der Kuriositäten ist Sludge Life pures Erkunden. Eine abstrakte Walking Sim, in der es durchaus mehr zu tun gibt, als es anfangs den Anschein hat.
Das ist obendrein einigermaßen rund umgesetzt und wenn ihr den VHS Effekt im Menü abschaltet sogar zu einem gewissen Grad ansehnlich. Auf der Switch bekommt ihr hier leider keine 60 Bilder pro Sekunde, aber das sollte mittlerweile jedem klar sein. Spaß hat es mir trotzdem gemacht.