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Ted Lasso

Fußball ist nicht so meins. Und das ist noch durch die Blume geschrieben. Genau deswegen habe ich Ted Lasso, eine Serie über einen American College Football Coach, der nach London kommt, um dort ein Premier League Team zu trainieren auch links außen liegen gelassen. Übrigens ist American College Football etwas, über das ich sogar noch weniger weiß, als über Fußball.

Das ist alles völlig egal, denn jede Episode und jede Figur dieser Serie ist so feinfühlig und auf den Punkt raffiniert geschrieben, dass mir wenig einfällt, was diese Klasse im Bereich Comedy erreicht. Ich bin mir bewusst, dass Humor sehr individuell ist, aber bei uns hat diese Serie den Nerv an der Spitze getroffen. Vor allem die Tatsache, dass die Autoren scheinbar absichtlich und mit Vollgas immer wieder auf dramatische Situationen zusteuern, die so bereits unzählige Male in anderen Formaten mit fast immer dem selben Ausgang erzählt wurden. Nur um dann ganz anders damit umzugehen und dabei immer wieder aufs Neue zu überraschen. Auch dass die offensichtlichen Unterscheide der beiden Sportarten oder der englischen Sprache in beiden Ländern nicht grundsätzlich die Basis für den Witz ist, sondern immer mal wieder mit genau dem richtigen Timing auftauchen, beweist, mit welchem Qualitätsanspruch hier geschrieben wurde.

Jason Sudeikis, dessen Schnurrbart selbst Tom Selleck vor Neid erblassen lässt, ist dabei nur das I-Tüpfelchen einer durch die Bank tollen Besetzung und ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, was ich jetzt noch schreiben kann, wenn ich hier langsam mal mit den Superlativen und Lobeshymnen aufhören soll. Gebt Ted Lasso eine Chance, kann ich nur sagen. Auch wenn euch Fußball normalerweise mit den Augen rollen lässt. Das hat die Serie verdient und ihr auch.

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